Tafelsilber oder altes Eisen?

vom 25.05.2016

Ältere Beschäftigte im Mittelstand

Die Alterung der Erwerbsbevölkerung schreitet voran – im Mittelstand ist mittlerweile mehr als ein Fünftel der Be-schäftigten älter als 54 Jahre. Der Mittelstand bringt seinen älteren Beschäftigten große Wertschätzung entgegen, wie eine Sonderbefragung des KfW-Mittelstandspanels zeigt: Die KMU betonen nicht nur die große Expertise und Zuverlässigkeit Älterer, sondern weisen auch vermeintliche Belastbarkeitsdefizit.

Um die spezifischen Stärken älterer Beschäftigter zur Geltung zu bringen (und sie länger im Erwerbsleben zu halten), muss jedoch der Wandel der Arbeitswelt vorangetrieben werden.
Es geht dabei unter anderem um altersgerechte Arbeitsbedingungen, lebenslanges Lernen und ein generationenübergreifendes Arbeitsklima.

Doch das KfW-Mittelstandspanel zeigt: Nur 17 % der mittelständischen Arbeitgeber haben bisher Maßnahmen umgesetzt, um ältere Mitarbeiter länger zu halten. Weitere 28 % haben entsprechende Pläne – die KMU stehen in den Startlöchern.
Verstärkte Bemühungen werden nötig sein, damit die immer zahlreicheren älteren Beschäftigten sich mit ihrer Erfahrung und Expertise auch dauerhaft als personelles „Tafelsilber“ des Mittelstands erweisen können.

Das betrifft u. a. die altersgerechte, ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze, die betriebliche Weiterbildung und die Gesundheitsförderung. Von zentraler Bedeutung ist außerdem ein generationenübergreifendes Arbeitsklima.
Dabei geht es auch, aber nicht nur, um attraktive Arbeitsplätze und zufriedene Belegschaften.
Denn altersgemischte Teams sind gleichzeitig talentgemischte Teams: Die Kombination aus Älteren mit wertvollem Erfahrungswissen und Jüngeren mit leichterem Zugang zu neuen Entwicklungen kann Synergieeffekte erzeugen und förderlich für die Produktivität der Unternehmen sein


                                               Quelle: KfW Fokus Volkswirtschaft Nr. 122